Qual der Wahl - Welches Futter ist das Beste?

Die Suche nach dem besten Hundefutter?
Je mehr ich weiß - desto ratloser bin ich.
Helfen können:
die Angaben der Futtermittelhersteller (Deklaration),
der Gebrauch der eigenen Sinne (Geruch, Farbe etc)
was mein Lebenspartner Hund davon hält (Akzeptanz)
was er daraus macht (Symptome)
Die gesetzlich verpflichtenden Angaben für Futtermittel regelt die Futtermittelverkehrsverordnung (EG-VO 767/2009). Bei den Inhaltsstoffen (analytische Bestandteile) handelt es sich um standardisiertes Laborverfahren. Die ermittelten Rohnährstoffe machen die Futtermittel zwar vergleichbar, geben allerdings keinen Hinweis auf die ernährungsphysiologische Bedeutung. Beispielsweise wird beim Rohprotein, Rpr. (Roheiweiß) nur in Ausnahmefällen der Anteil des verd. Rpr. deklariert und Hinweise auf eine biologische Wertigkeit fehlen i.d.R. ganz.
Die Zusammensetzung (Gemengeanteile) erfolgt in absteigender Reihenfolge der Gewichtsanteile verwendeter Einzelfuttermittel. Werden diese in Gruppen zusammengefasst oder einzel aufgeführt, ergeben sich zwangsläufig Änderungen in der Reihenfolge. Darüber hinaus handelt es sich um Mindestgehalte, Abweichungen nach oben sind möglich.
Bei den verwendeten Zusatzstoffen muss Namen oder E-Nummer, Gruppenbezeichnung und die zugesetzte Menge angegeben werden. Der in den Ausgangsprodukten vorhandene Gehalt bleibt unberücksichtigt. Wieviel letzlich in der Futterschüssel ist, bleibt unbekannt.
Die Futtermittelzusatzstoffe werden je nach Funktionsweise und Eigenschaften einer oder mehreren Kategorien zugeordnet:
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technologische Zusatzstoffe: jeder Stoff, der Futtermitteln aus technologischen Gründen zugesetzt wird (wie Konservierungsmittel, Bindemittel, Emulgatoren, Antioxidationsmittel, Silierzusatzstoffe),
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sensorische Zusatzstoffe: jeder Stoff, der einem Futtermittel zugesetzt, die organoleptischen Eigenschaften dieses Futtermittels bzw. die optischen Eigenschaften des aus Tieren gewonnenen Lebensmittels verbessert oder verändert (wie Farbstoffe, Aromastoffe),
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ernährungsphysiologische Zusatzstoffe (wie Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren),
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zootechnische Zusatzstoffe: jeder Zusatzstoff, der die Leistung von gesunden Tieren oder die Auswirkungen auf die Umwelt positiv beeinflussen soll (wie Mikroorganismen, Enzyme) und
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Kokzidiostatika und Histomonostatika.
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Im Hinblick auf die o.g. ernährungsphysiologischen Zusätze ist zumindest bei Alleinfuttermittel, bedingt durch Herstellung, Lagerungsverlusten, Zusammensetzung etc. eine Ergänzung oftmals notwendig um Mangelsituationen zu vermeiden. Der vorrangig werbeträchtige Hinweis "frei von Zusatzstoffen" sollte nachdenklich stimmen.
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Auf dem Etikett befindet sich häufig der Hinweis " Fleisch und tierische Nebenprodukte".
Bei letzterem handelt es sich um "alle vom Tier stammenden Reststoffe, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind"
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Eine Risikoklassifizierung dieser Produkte erlaubt die Verwendung von K3-Material:
dazu zählen:
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Schlachtkörperteile und Teile von genusstauglichen Tieren, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen nicht zum menschlichen Verzehr verwendet werden, sowie nach den Gemeinschaftsvorschriften als untauglich zurückgewiesen wurden, jedoch keine Anzeichen auf Mensch oder Tier übertragbare Krankheiten aufwiesen. Dazu gehören Geflügelköpfe, Häute und Felle, Hörner und Füße, Schweineborsten, Federn und Blut,
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Materialen von Wasser-, Weich- und Krebstieren, wirbellosen Tieren, Brüterei- und Ei-Nebenprodukten, Eier, getötete Eintagsküken, sofern keine Anzeichen von auf Mensch oder Tier übertragbaren Krankheiten vorliegen,
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Teile von lebenden Tieren wie zum Beispiel Blut, Wolle, Federn, Haare und Rohmilch
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ehemalige tierische Lebensmittel, sowie
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tierische Nebenprodukte, die bei der Gewinnung von für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen anfallen und Küchen- und Speiseabfälle, mit Ausnahme derer von international eingesetzten Verkehrsmitteln
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Diese Futtermittel wurden alle einer Untersuchung unterzogen und entsprechend klassifiziert.
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Eine reine Fleischfütterung ohne Ergänzungskomponenten führt bei längerer Verabreichung zu schwerwiegenden Erkrankungen, insbesondere Mangelversorung mit Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen. Unter Verwendung von Innereien (naturnahe, artgerechte Ernährung) kann dies zum Teil ausgeglichen werden.
Ebenso verhält es sich mit der Verwendung von Knochen (Kalziumquelle) oder Knorpel (Chondroitinquelle,Gelenkschutz).
Die o.g. Produkte werden jedoch zum Teil aus wirtschaftlichen Gründen als K3 Nebenprodukte eingestuft.
Sicherlich gibt es auch unerwünschte Nebenerzeugnisse, erfreulicherweise deklarieren einige Hersteller Nebenerzeugnis transparent mit den betreffenden Prozentangaben.
Deklariert man Ochsenziemer, Kannichenohren mit Fell, uvm als Einzelfuttermittel zur Belohnung lässt sich damit vorzüglich Geld verdienen.
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Eine wesenltiche Aussagekraft zur Qualität des Futters hat grundsätzlich die sensorische Prüfung. Riecht das Produkt ranzig, ist es mit Schimmel befallen oder zeigt es sonstige Mängelerscheinungen sollte von der Verfütterung abstand genommen werden.
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Der "Fritzi" mein vierbeiniger Mitbewohner relativiert hingegen mein sensorisches Urteilsvermögen. Bei einem aufgrund der Größe nicht zum Verzehr an Ort und Stelle geeignetem Stück Fleisch , leitet er umgehend Maßnahmen ein, daraus ein Stück Gammelfleisch zu machen.
Seltsamerweise erfreut er sich nach dem Verzehr bester Gesundheit und auch seine Hinterlassenschaft machen mir Freude.
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Die Suche nach dem besten Futter ist auch nach tagelanger Internetrecherche nicht zielführend.
Bei der Vielzahl der Vergleichstest scheidet der gerade gefundene Testsierge einige Klicks später als absoluter Versager wieder aus.
Zu unterschiedlich sind die Testkriterien und darüber hinaus unsere individuellen Ansprüche. Einleuchtend errscheint mir, dass ein hochqualitatives Futter auch einen entsprechenden Preis hat, oftmals ist dieser jedoch nicht nach nachvollziehbar, weshalb hier eher ein gewinnsteigerndes Interesse naheliegt. Der Gehalt an besonders wertvollen Zulagen in Konzentrationen, welche einer Luftverunreinigung gleichen, sind keine Wertsteigerung, lediglich ein Marketinginstrument.
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